Erschließungsprojekt

Zum Nachlass

Die S. Fischer Stiftung ist Urheberrechtserbin von Leonore Mau und Hubert Fichte. Nach dem Tod von Leonore Mau am 22. September 2013 wurde ihr Nachlass zunächst in Zusammenarbeit mit der Stiftung F. C. Gundlach in Hamburg betreut.

2017 wurde eine vertragliche Vereinbarung zwischen der S. Fischer Stiftung und der bpk-Bildagentur zur Übernahme des Nachlasses von Leonore Mau als Dauerleihgabe getroffen. Das Fotoarchiv wurde an die bpk-Bildagentur nach Berlin übergeben und wird dort fachgerecht und konservatorisch unter optimalen klimatischen Bedingungen im Speichermagazin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin-Friedrichshagen aufbewahrt und betreut.

Leonore Maus Taschenkalender, sowie Gegenstände aus ihrer und Hubert Fichtes Wohnung, befinden sich in Hubert Fichtes Nachlass in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg.

Die S. Fischer Stiftung und die bpk-Bildagentur vereint das gemeinsame Interesse am langfristigen Erhalt des fotografischen Werks von Leonore Mau als zeit- und kulturgeschichtliches, besonders in ethnologischer Hinsicht bedeutendes visuelles Kulturerbe.

Die Kooperation beider Institutionen dient, im Sinne der Nachlasspflege, der langfristigen Bewahrung und inhaltlichen Erschließung vor allem der Zugänglichmachung von Leonore Maus Werk. Neben Ausstellungen, Ausleihen und Lizenzierungen dient diese Webseite der Präsentation des Werkes für eine breite Öffentlichkeit. Sie wurde nach dem Vorbild der Webseite für die Fotografin Abisag Tüllmann erstellt, deren Nachlass ebenfalls von der bpk-Bildagentur im Rahmen eines Modellprojekts umfänglich erschlossen wurde: https://bpk-archive.de/tuellmann/

Archivierte Taschenkalender von Leonore Mau
aus dem Hubert Fichte Nachlass in der SUB Hamburg
© Nathalie David

Taschenkalender von 1963 und Visitenkarten von Leonore Mau
aus dem Hubert Fichte Nachlass in der SUB Hamburg
© Nathalie David

Zur Erschließung des Nachlasses von Leonore Mau 2017 – 2022

Das Erschließungsprojekt zu Leonore Mau fand in Kooperation der S. Fischer Stiftung und der bpk-Bildagentur mit der Unterstützung von zwei externen Projektmitarbeiterinnen (Marlene Burmeister und Nathalie David) von 2017-2022 statt. Ziel des Projektes war es, den Nachlass vollständig zu sichten, zu erschließen und in Auswahl zu digitalisieren. Eine Nutzungslizenzierung erfolgt über das Bildportal der bpk-Bildagentur: https://www.bpk-bildagentur.de. Die Mau-Webseite dient der Präsentation des Werkes für eine interessierte Öffentlichkeit und als Forschungsunterstützung für Studierende und Wissenschaftler.

Nach einer anfänglichen Sichtung und Sortierung der ca. 112.200 Motive nach Ländern, die knapp über 70 Ordner mit Negativen, Kontaktbögen und Farbdias umfasste, wurde das teilweise unsortierte Bildmaterial den verschiedenen Ländern zugeordnet bzw. Motive, die sich nicht zuordnen ließen, wurden entsprechend thematisch sortiert.

Neben der Erschließungsarbeit, die vor allem der Auffindbarkeit einzelner Motive diente, ging es vor allem darum, Bilder für die Präsentation auf der Mau-Webseite nach thematischen Schwerpunkten auszuwählen. Inzwischen wurden über 900 Bilder erschlossen und neu digitalisiert, die sich über die Themenportfolios der Webseite recherchieren lassen.

Die Erfassung der Einzelmotive erfolgte in der backstage-Datenbank der bpk-Bildagentur. Für die Erfassung der Metadaten dienten vor allem Beschriftungen am Bildmaterial, die Kalender von Leonore Mau und Hubert Fichte sowie veröffentlichte Publikationen als hilfreiche Quellen.

Als Scanvorlage dienten die Originalabzüge von Leonore Mau. Im Fall einer massiven Beschädigung oder eines nicht vorhandenen Originalabzugs, wurden auch Originalnegative und Dias für den Scan verwendet.

Das fotografische Werk von Leonore Mau umfasst rund 112.200 Motive; schwarz-weiß Negative, Farbdias und Farbnegative, dazu existieren über 6.300 Originalabzüge. Der gesamte fotografische Nachlass ist über Kontaktbögen und Findmittel zugänglich und thematisch recherchierbar.

Archivschachteln mit Originalabzügen im
Speichermagazin Berlin-Friedrichshagen
© Marlene Burmeister

Ordner mit Kontaktbögen
© Nathalie David