Der fotografische Nachlass Leonore Maus ist von universellem Umfang geprägt. Es lassen sich jedoch immer wiederkehrende Motive und thematische Verdichtungen ausmachen, die hier in folgenden übergeordneten Kategorien zusammengefasst wurden: Architektur, urbanes Leben, Menschen und Rituale.
Neben den Architekturaufnahmen für Fachzeitschriften und Magazine finden sich im Nachlass auch Fotografien von Kirchen, Gärten und Sozialbauten. Zudem finden sich auch häufig Bilder von Armutsvierteln, wie den Favelas in Brasilien oder den Bidonvilles am Stadtrand von Paris, die hier unter der Kategorie prekäre Verhältnisse einsehbar sind. Darüber hinaus sind auch Aufnahmen kolonialistischer Architektur z.B. in der Karibik zu finden. Dass Maus Blick dabei nicht nur auf gesamte Bauwerke, sondern auch auf Details fiel, zeigt sich in ihren zahlreichen Nahaufnahmen von Hausfassaden, Graffitis, Wandmalereien, sowie Schriftzügen und Werbeplakaten, die unter einer eignen Rubrik Projekte und Themen vorzufinden sind.
Ebenfalls prägnant sind Maus Aufnahmen, die unter dem Begriff urbanes Leben zusammengefasst wurden: Märkte, Häfen, Strandszenerien, Friedhöfe sowie Straßenszenen, in denen u.a. immer wieder Schaufensterpuppen und spiegelnde Oberflächen auftreten. Dabei sind besonders ihre Milieustudien zu beachten, z.B. die der jüdischen Gemeinde in Miami oder die der Schwarzen in Paris.
In der Rubrik Menschen sind sowohl Porträtaufnahmen von Persönlichkeiten vorzufinden, wozu auch die Aufnahmen von Hubert Fichte, ihrem Lebens- und Arbeitspartner (Hier Link einfügen zu Text HF und LM), zählen, als auch Aufnahmen von Kindern und Menschen weltweit. Interessant waren für die Fotografin u.a. Obdachlose, Liebespaare, Nonnen, Touristen, Schuhputzer, Zeitungsverkäufer und Menschen beim Fotografieren.
Eine eigene Rubrik bilden Rituale und Zeremonien, wozu afrikanische, afroamerikanische Riten und traditionelle Heilungsriten in Brasilien, der Karibik, den USA, Venezuela und in Westafrika (u.a.) zählen, wie auch die alljährlichen Karnevalszüge in Haiti, Trinidad und New York (u.a.).
Die Bilder, die Mau im Rahmen ihrer und Hubert Fichtes Auseinandersetzung mit den sog. Psychiatrischen Dörfern im Senegal gemacht hat, von denen viele im Fotoband PSYCHE veröffentlicht wurden, sind hier in einer eigenen Kategorie zusammengefasst.
Zu ihren letzten Aufnahmen zählen die Fotografien aus Wuppertal in den 1990er Jahren und die Fotoreihe Fata Morgana, die um 2004 entstanden ist.
Leonore Mau fotografierte von Mitte der 50er Jahre bis Mitte der 2000er Jahre.